Jüdisches Leben in Schweich

Die Schweicher Synagogen

Die seit 1989 als Kulturstätte der Stadt Schweich genutzte ehemalige Synagoge wurde 1852 erbaut, 1886 renoviert und ersetzte die aufgrund des Anwachsens der Gemeinde zu klein gewordene ältere Synagoge an der Ecke Richtstraße/Bahnhofstraße. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in der Region zahlreiche Synagogen neu errichtet. Der Trierer Oberrabbiner Dr. Kahn berichtet mehrfach in Zeitungsartikeln, dass er in den letzten Jahren etliche Synagogen, darunter diejenigen in Schweich, Trier, Trittenheim, Bernkastel und Müstert etc., eingeweiht habe. Von jüdischen Architekten wurden damals scharfe Auseinandersetzungen darüber geführt, ob die Synagogen im maurischen oder neoromanischen Stil erbaut werden sollten. Die Tatsache, dass in Schweich eher der neoromanischen – und damit der einheimischen – Architektur der Vorzug gegeben wurde, bezeugt die Integrationsbereitschaft der hiesigen Juden. Am 10. November 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge von den Nationalsozialisten geschändet und zerstört. Noch vor der anberaumten Zwangsversteigerung konnte die Synagoge an einen Landwirt verkauft werden. Während des Krieges diente sie als Lager für französische Kriegsgefangene, bis in die 1980er Jahre als Warenlager.

Dieses Gebäude wurde im Flurbuch von Schweich 1820 als Synagoge erwähnt. Möglicherweise handelte es sich jedoch lediglich um einen Betraum.

Altes Foto der Schweicher Synagoge von außen und innen mit Blick auf das Vorlesepult (Almemor) und den Toraschrein (Aaron ha-Kodesch).